Geste des Pfeifenrauchens
"Aber all diese noblen Erkenntnisse, die des Künstlers, des Zenmönchs und des Propheten, können ganz bescheiden und profan gewonnen werden, wenn man nur mit genügender Geduld eine solch alltägliche Geste wie die des Pfeifenrauchens betrachtet. Dann sieht man nämlich, wie jeder von uns ein virtueller Künstler ist, und ein virtueller Zenmönch, und ein virtueller Prophet. Denn jeder von uns vollführt ja rein ästhetische, absurde Gesten vom Typ des Pfeifenrauchens. Allerdings kann man dann auch erkennen, was die meisten von uns von einem wirklichen Künstler, Zenmönch und Propheten unterscheidet: die völlige Aufgabe der Vernunft (im Sinn von Erklärbarkeit und Zweckhaftigkeit) und die rückhaltlose Hingabe in der Geste und an die Geste, welche das Wesen des wirklichen Künstlers, des wirklichen Zenmönchs, des wirklichen Propheten ausmachen." (Boris Nieslony, aus 9. Performance Konferenz http://www.asa.de/conferences/texte/pc9.htm)
Harringer - 16. Jun, 10:32