Erwartungsfelder
„Was wir (aber) sehen, hängt von den Theorien ab, die wir zur Deutung unserer Beobachtung heranziehen“, hat Albert Einstein einmal zu Heisenberg gesagt.
Die "Theorien" sind auch einfache Erwartungshaltungen aus denen oft ganze "Erwartungsfelder" entstehen, die auf die Wirklichkeit "zurückstrahlen" und folglich die Erwartungsfelder verändern .....
Ein Beispiel aus dem Leben bzw. Arbeitsalltag eines Filmemachers, erzählt von Walter Murch (im Buch "Die Kunst des Filmschnitts"):
"Der Kameramann entwickelt eine Meinung, dann sagt man ihm Clark Gable solle die Rolle spielen. Er denkt: Gable? Hm, ich dachte nicht, dass es Gable sein würde. Wenn es Gable ist, muss ich meinen Plan ändern. Dann ändert der Szenenbildner etwas an den Dekors, und der Schauspieler sagt: Das ist meine Wohnung? Na gut, wenn das meine Wohnung ist, bin ich eine etwas andere Figur, als ich dachte. Ich werde etwas anders spielen. Der Kameraschwenker, der ihm folgt, denkt: Warum macht er das? Ach so, weil ... Gut, dann muss ich eine totalere Einstellungsgröße nehmen, weil er diese unvorhergesehnen Dinge tut. Dann macht der Cutter etwas Unerwartetes mit diesen Bildern, und das bringt den Regisseur auf eine Idee für das Drehbuch, und er ändert eine Zeile. Die Kostümbildnerin sieht es und beschließt, den Schauspieler keine Jeans tragen zu lassen. Und so geht es weiter, wobei jeder ständig seine Erwartungshaltungen verändert. Ein Film kann am Schluß gelingen und zu einem Ergebnis kommen, das aussieht, als wäre es lange vorher in jedem Detail geplant gewesen, während es in Wirklichkeit aus einem wilden Getümmel entstand, bei dem jeder von den unterschiedlichen Entscheidungen aller anderen profitierte."
Die "Theorien" sind auch einfache Erwartungshaltungen aus denen oft ganze "Erwartungsfelder" entstehen, die auf die Wirklichkeit "zurückstrahlen" und folglich die Erwartungsfelder verändern .....
Ein Beispiel aus dem Leben bzw. Arbeitsalltag eines Filmemachers, erzählt von Walter Murch (im Buch "Die Kunst des Filmschnitts"):
"Der Kameramann entwickelt eine Meinung, dann sagt man ihm Clark Gable solle die Rolle spielen. Er denkt: Gable? Hm, ich dachte nicht, dass es Gable sein würde. Wenn es Gable ist, muss ich meinen Plan ändern. Dann ändert der Szenenbildner etwas an den Dekors, und der Schauspieler sagt: Das ist meine Wohnung? Na gut, wenn das meine Wohnung ist, bin ich eine etwas andere Figur, als ich dachte. Ich werde etwas anders spielen. Der Kameraschwenker, der ihm folgt, denkt: Warum macht er das? Ach so, weil ... Gut, dann muss ich eine totalere Einstellungsgröße nehmen, weil er diese unvorhergesehnen Dinge tut. Dann macht der Cutter etwas Unerwartetes mit diesen Bildern, und das bringt den Regisseur auf eine Idee für das Drehbuch, und er ändert eine Zeile. Die Kostümbildnerin sieht es und beschließt, den Schauspieler keine Jeans tragen zu lassen. Und so geht es weiter, wobei jeder ständig seine Erwartungshaltungen verändert. Ein Film kann am Schluß gelingen und zu einem Ergebnis kommen, das aussieht, als wäre es lange vorher in jedem Detail geplant gewesen, während es in Wirklichkeit aus einem wilden Getümmel entstand, bei dem jeder von den unterschiedlichen Entscheidungen aller anderen profitierte."
Harringer - 12. Dez, 08:23